Bilder zum Madonnen-Streit

Umrisszeichnungen nach der Darmstädter Holbein-Madonna (links) und der Dresdner Holbein-Madonna (rechts), um 1865, Museum der bildenden Künste Leipzig Foto: MdbK

 

Zahn um Zahn

Von Lavinia Hudson

Nach den vergangenen Kabinettsausstellungen 2014 »Atelier Schützengraben«, 2015 »Kleine Werke – Große Namen« widmet sich die aktuelle Schau im Museum der bildenden Künste Albert von Zahn, dem Grenzgänger zwischen Kunst und Wissenschaft. Kuratiert wird sie durch Marcus Andrew Hurttig und widmet sich der Frage, ob Albert von Zahn Kunsthistoriker, Künstler oder gar beides war.

Albert von Zahn war einst acht Jahre lang von 1860 bis 1868 der Kustos des Leipziger Kunstvereins im Städtischen Museum. Dabei widmet sich die in drei Räumen präsentierte Ausstellung unter anderem dem bis 1871 Zahn um Zahn geführten »Holbein-Madonnen-Streit« und den Landschaftszeichnungen. Leider ist nicht ersichtlich, warum die Madonnenbilder nebeneinander hängen bzw. welchen Zusammenhang es damit auf sich hat. Sprich: der Holbein-Streit wird für den Besucher nicht erklärt. Die Landschaftszeichnungen sind nett, aber mehr auch nicht. Die eigentliche Frage, ob Zahn nur Künstler oder auch Wissenschaftler war, ist mit dieser Ausstellung ohne Lektüre des hübschen Kataloges nicht zu beantworten.

Der Beitrag ist erschienen auf LEIPZIGS NEUE Seiten im Dezember 2016