Künstlergenie ja oder nein?!

Von Lavinia Hudson

Schon vielfach heiß diskutiert und kritisiert wurde der Künstler Markus Lüpertz. Nun ist seine Kunst wieder einmal in Leipzig im Museum der bildenden Künste zu sehen, wo er schon im Jahr 2015 seine Beethoven-Skulptur vorstellte. Diese aktuelle Ausstellung mit dem Titel »Max Klinger. Markus Lüpertz. Zeitgenössische Kunst« ist eine Installation unter der Regie des Künstlerfürsten.

M. L. ist ein großer Verehrer von M. K. und tritt jetzt in den Dialog mit ihm. Diese Kabinettsaustellung beider Künstler (bis 23. April 2017) ist auch eine Inanspruchnahme der Architektur des Hauses, welche Lüpertz als Adaption piranesihafter Räume, als Akkumulation von Kuben sieht. Damit werden Ausstellungsflächen zu Bühnen. Es findet eine Art Versteckspiel statt. Der Besucher muss den Blick heben und schweifen lassen, um die Skulpturen und Gemälde zu entdecken.

Schon Klinger hat mit seinen farbigen, polychromen Skulpturen experimentiert und ist damit neue ästhetische Wege gegangen. Lüpertz sucht wie Klinger einen weit ausholenden Bildgedanken, eine Expression jenseits der engen Gattungsgrenzen von Malerei und Skulptur.

Lüpertz sorgt vor allem durch seine Skulpturen für Aufsehen. Dabei ist es gerade Lüpertz ein Anliegen, gegen Intoleranz und Dummheit anzukämpfen. Nun muss sich jeder selber ein Bild von der Ausstellung machen. Ich sage ein lautes »Ja!« zum Künstlergenie Markus Lüpertz. Bravo!

Der Beitrag ist erschienen auf LEIPZIGS NEUE Seiten im März 2017