Die Preisträger

Die Preisträger und ein Workshop von oben betrachtet Fotos: Schaubühne Lindenfels


Workshop

Es geht auch ganz anders …

Kinder und Jugendliche drehen Filme und zeigen sie im »Lindenfels«

Ein Beobachtung, mitten aus dem richtigen Leben an einem milden Herbsttag in Leipzig, vor einer Schule, drei Wochen vor dem Schülerfilmfestival. Ein etwa 12-jähriges Mädchen betritt den Zebrastreifen, der genau in Richtung Schuleingang führt. Mitten auf der Straße wirft es sich hin und strampelt mit Händen und Füßen. Einige offenbar filmtaugliche Handys sind auf das Geschehen gerichtet, die »Kameramänner« kaum älter als die »Hauptdarstellerin«, stehend lachend dabei. Vermutlich wird dieses »Ereignis« demnächst irgendwo im Internet auftauchen und dutzendfach kopiert werden. Wäre es beim Sächsischen Schülerfilmfestival eingereicht worden, hätte das Ganze sicher die Vorauswahl nicht überstanden. Blödsinn und blöder Sinn ... da gibt es zum Glück gewaltige Unterschiede.

Mal ernsthaft: das sächsische Schülerfilm-Festival »Film ab!« fand dieser Tage zum 8. Mal in der »Schaubühne Lindenfels« statt. Acht Stunden Schülerkino non Stopp aus Sachsen.

Aus den 68 Einreichungen aus 35 Schulen und 23 Orten wurden letztlich 28 Beiträge durch eine Jury ausgewählt. Neben der Präsentation der Filme auf der großen Leinwand, gab es Workshops rund ums Filmemachen für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für teilnehmende Lehrerinnen, Lehrer und interessierte Eltern. Über 250 Gäste wurden gezählt.

Es macht an dieser Stelle wenig Sinn die 12 Preisträger abzudrucken. Interessant ist aber beispielsweise schon, welches Thema in der Kategorie Klasse 1 bis 4 den 1. Preis bekam: es war die Filmfrage WER WAR JOHANNES GUTENBERG? Und In der Klassenstufe 5 bis 8 ging ein 2. Preis an: BIN ICH ICH? Eine Bildmontage des Winterferienlabors Plauen-Zwickau. Zwei Preise blieben in Leipzig, einer ging an die Kurt-Masur-Oberschule und deren Filmpaten, dem Kulturprojekt nato, für: DER GLÜCKSDRACHE

Fazit: Schüler schmeißen sich nicht nur auf die Straße und glauben danach, das wäre ein kluger Einfall für eine Szene.

jomi

Der Beitrag ist erschienen auf LEIPZIGS NEUE Seiten im Dezember 2018