Geboren am 22. August 1904 in Hamburg als Sohn einer Arbeiterfamilie und im Hafen beschäftigt, trat Konrad Mannshardt 19-jährig der KPD bei. Zwei Jahre später, im Juni 1925, wurde er als Teilnehmer am Hamburger Aufstand vom Reichsgericht zu fünf Jahren Festung verurteilt, kam durch eine Amnestie bereits 1926 frei. Zunächst wiederum ein Hafenarbeiter, fand er später bei der sowjetischen Handelsvertretung in Hamburg Arbeit. 1932 besuchte er die Militärschule der Kommunistischen Internationale bei Moskau. Nach seiner Rückkehr war er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Wasserkante und leitete als Nachfolger von Etkar André, der am 5. März 1933 in die Hände der Nazis gefallen war, den illegalen Roten Frontkämpferbund, Gau Wasserkante.
Bereits im Mai 1933 wurde Konrad Mannshardt festgenommen und vor dem Sondergericht Berlin angeklagt. Der Prozess wurde ausgesetzt und Mannshardt bis November 1938 im KZ Fuhlsbüttel gefangengehalten. Zunächst zur Reichsbahn dienstverpflichtet, erfolgte 1942 seine Einberufung zur Wehrmacht, wo es ihm gelang, aus einem Strafbataillon zu desertieren. Illegal im faschistischen Deutschland tätig, wurde er wiederum im August 1943 in Hamburg verhaftet und schließlich am 13. Oktober 1944 zum Tode verurteilt. In dieser Situation retteten ihm die chaotischen Auswirkungen eines Bombenangriffes das Leben. Die Vollstreckung des Urteils wurde ausgesetzt und im Januar 1945 in 15 Jahre Zuchtbaus umgewandelt. Es erfolgte die Überführung in das KZ Kiel-Hassee.
Am 2. Mai 1945 v0n amerikanischen Truppen aus der KZ-Haft befreit, kehrte Mannshardt nach Hamburg zurück und übernahm die dortige Büroleitung des »Komitees ehemaliger politischer Gefangener«. Von 1947 bis 1949 war er vorerst Leiter der Hamburger Kraftverkehrsgesellschaft. Anschließend wurde er bis 1951 Sekretär der KPD in Hamburg und dann hauptamtlicher Mitarbeiter des KPD-Parteivorstandes. Wegen des Verbots der Partei und der nunmehrigen Verfolgung der Kommunisten in der BRD, übersiedelte er 1960 in die DDR. Zunächst als Mitarbeiter im ZK der SED, Abteilung Verkehr, tätig, war er später im Rat des Stadtbezirkes Dresden beschäftigt. 1964 zog Konrad Mannshardt, bereits in Folge seiner KZ-Hat schwer erkrankt, nach Wismar, wo er am 7. März 1968 starb.
Der Beitrag ist erschienen in LEIPZIGS NEUE im August 2014.
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