Am 3. Juli 1881 geboren, war Heinrich Brandler von Beruf Maurer. Mit seinem Berufskollegen Fritz Heckert kam Brandler 1913 nach Chemnitz und wurde dort gemeinsam mit ihm Wortführer der Linken. 1914 lehnten sie die vom SPD-Parteivorstand verkündete »Burgfriedenpolitik« ab. Vom Oktober 1919 bis August 1921 war Brandler Mitglied der Zentrale der KPD. Die 2. Tagung des Zentralausschusses der KPD vom 22. bis 24. Februar 1921 wählte ihn und Walter Stoecker zu Vorsitzenden der Partei. Im Oktober 1923 gehörte er der Arbeiterregierung in Sachsen als Leiter der Staatskanzlei an.
Nach dem KPD-Verbot in Folge der Oktoberniederlage 1923 erfolgte seine Absetzung als Parteivorsitzender; später wurden ihm wegen angeblicher »opportunistischer Fehler« die Rechte eines Parteimitgliedes entzogen. Gemeinsam mit August Thalheimer gründete er 1928 die KPD-Opposition [KPD (O)]. 1933 emigrierte Brandler nach Frankreich und lebte später zunächst auf Kuba und dann in London. Am 26. September 1967 verstarb er in Hamburg.
Der Beitrag ist erschienen in LEIPZIGS NEUE SEITEN im Juni 2016.
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