Seine Eltern waren arme Leute. So wuchs Otto Kropp, geboren am 7. Mai 1907 in Ebersfeld, ohne erlernten Beruf auf, jede Gelegenheitsarbeit nutzend, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Durch die Arbeitersportbewegung fand er den Weg zur KPD, der er 1931 beitrat.
Nach Errichtung der faschistischen Diktatur wurde Otto Kropp mehrmals von SA- Schlägertrupps überfallen und schwer misshandelt, weshalb er zunächst im Mai 1933 in die Niederlande emigrierte. Von dort aus unterstützte er, im ständigen Kontakt mit den Vertretern des ZK der KPD in Amsterdam stehend, die Widerstandsarbeit in Deutschland. Im August 1935 kam er illegal nach Köln und half, wie zuvor bereits in Essen, erfolgreich die durch die Massenverhaftungen geschwächten Leitungen und Verbindungen der dortigen Bezirksparteiorganisation zu reorganisieren. Zugleich war er bemüht, mit Sozialdemokraten und anderen Antifaschisten in Verbindung zu kommen.
Im März 1936 wurde Otto Kropp verhaftet und im Januar 1937 zum Tode verurteilt. In der Begründung des Todesurteils hieß es: »Nach den getroffenen Feststellungen hat sich der Angeklagte seiner Aufgabe mit äußerster Umsicht und umfassender Energie und, wie auch ohne weiteres festzustellen ist, mit erheblichem Erfolg gewidmet.« Am 25. Mai wurde Otto Kropp, kaum 30 Jahre alt geworden, im Zuchthaus Berlin-Plötzensee auf dem Schafott hingerichtet.
Am Vorabend seiner Hinrichtung schrieb er einen erschütternden Brief an seinen Vater und seine Geschwister, die er bat: »Helft unserem guten Vater das Schwerste ertragen. Das ist mein letzter Wunsch, den Ihr mir erfüllen könnt.« Er schloss seinen Brief mit den Worten: »Ich sterbe mit dem festen Glauben, nicht umsonst gefallen zu sein.«
Der Beitrag ist erschienen in LINKS! im Mai 2017
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