Geboren am 27. April 1892 in Dresden, trat Fritz Schreiter nach einer Metallarbeiterlehre 1912 der SPD bei. Im Ersten Weltkrieg desertierte er als Soldat 1917 nach Dänemark, das ihn jedoch an Deutschland auslieferte. Er wurde von einem Kriegsgericht zu einer längeren Zuchthaushaft verurteilt, von der er durch die Novemberrevolution 1918 befreit wurde.
Als Anhänger des Spartakusbundes schloss er sich dem linken Flügel der USPD an, bevor er 1920 Mitglied der KPD wurde. Er wandte sich der kommunalpolitischen Arbeit zu und war ab 1922 Stadtrat in Dresden. 1924 erfolgte seine Wahl zum Bürgermeister von Zschachwitz bei Dresden. 1928 wurde Fritz Schreiter wegen seiner Kritik am ultralinken Kurs der KPD aus der Partei ausgeschlossen, woraufhin er Mitbegründer der KPD(O) wird. Als Bürgermeister bleibt er bis 1933 im Amt.
Die Grausamkeiten der faschistischen Machthaber zwingen ihn, sich ins Ausland zu retten. Er emigriert in die CSR und von dort nach Dänemark. Mit dem Einmarsch der Wehrmacht flüchtet er nach Schweden, das ihn in das von der Wehrmacht okkupierte Dänemark ausweist. Zusammen mit Willi Schneider und Rudi Skohoubil wird Fritz Schreiter 1942 vor dem »Volksgerichtshof« wegen Hochverrats und Feindbegünstigung angeklagt.
Am 21. März erfolgt die Verurteilung. Schreiter, der »ein verstockter und unbelehrbarer Kommunist« sei, müsse, so hieß es in der Anklage, »die härteste Strafe treffen«, da er »mit der Einfuhr der Schriften der KPD (O) nach Deutschland … in hohem Maße dazu beigetragen hat, die Verwirklichung der Volksgemeinschaft zu erschweren«. Er wird zu 15 Jahre Zuchthaus verurteilt und nach Waldheim eingeliefert. Wegen seiner nunmehr unter den Gefangenen geleisteten antifaschistischen Agitation erfolgt ein neuer Prozess, der mit dem Todesurteil endet, das am 13. September 1944 vollstreckt wird.
Im April 1945 wird sein Sohn Axel Schreiter im KZ Flossenbürg ermordet. Seine Frau Emmy übte nach der Befreiung von der faschistischen Diktatur als Mitglied der KPD bzw. SED verschiedene politische Funktionen aus. 1953 verstarb sie in Dresden.
Im Stadtbezirk Dresden-Ost (Zschachwitz) ist eine Straße nach ihm benannt.
Verfasst unter Nutzung biografischer Daten in Theodor Bergmann: Gegen den Strom
Der Beitrag ist erschienen in LINKS! im September 2019.
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