er mühte sich sehr, denn von allen Seiten schlugen ihm wuchtige Anforderungen entgegen: Energieversorgung auf nachhaltige Energie umstellen; soziale Gerechtigkeit durchsetzen durch Abschaffung prekärer Arbeitsstellen und Besteuerung großer Vermögen und Finanzgewinne; Kurswechsel in Deutschland in Richtung auf eine ökologisch verantwortungsvolle Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit sowie ein sozialeres Europa – eine Vision wurde verlangt!
Es kreißte der Berg vier Wochen lang und geboren wurde – ein Mäuslein, dem der exotische Name »Groko« gegeben wurde: Statt Energiewende Verstärkung der Kohleförderung, Beibehaltung der Stromrabatte für Großbetriebe und Drosselung der Windkraft; statt sozialer Gerechtigkeit – ein Mindestlohn eventuell in drei Jahren und die niedrigen Steuersätze für große Vermögen bleiben bestehen; statt mehr Gerechtigkeit in Europa werden weiterhin die Banken gerettet statt deren Opfer! Die Winzigkeiten, die die SPD aus ihrem Wahlprogramm in die »Groko« hineinbekommen hat, wurden von ihr als etwas »für den kleinen Mann« bezeichnet.
Doch durch die Stärke der CDU/CSU können auch diese »Erleichterungen« zunichte gemacht werden. Dann kann das Mäuslein zur Ratte mutieren, die so groß und gefräßig wird,dass sie alles auffrisst,was in der BRD in den vergangenen 60 Jahren durch gewerkschaftlichen Kampf errungen wurde. Das könnte dann nur noch die Opposition verhindern.
Der Beitrag ist erschienen in LEIPZIGS NEUE, Ausgabe Januar 2014